Study Marsh_Wyman

Industrieversicherer setzen auf Digitalisierung

Die Digitalisierung der Industrieversicherer schreitet voran. Vertrieb und Kunden stellen immer höhere Anforderungen an die Versicherer. Deshalb hat für die große Mehrheit der Unternehmen die Nutzung digitaler Potenziale eine hohe Priorität. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie. Die Zukunft fordert von den Versicherern Offenheit gegenüber digitalen Innovationen und den Mut, neue Wege zu gehen.

Kunden und Vertriebspartner fordern die Versicherer

Der Industrieversicherungsmakler Marsh und die Strategieberatung Oliver Wyman stellen erstmals Großunternehmen aus der Versicherungsbranche in den Mittelpunkt einer Untersuchung über Veränderungen durch Digitalisierung. Für die Studie „State of the Play – Digitalisierung in der deutschen Versicherung” wurden 19 bedeutende deutsche Industrieversicherer befragt. Die Zahlen sind eindeutig:

  • Für 95 % der Befragten ist die Digitalisierung im Geschäft mit mittleren bis großen Betrieben wichtig.
  • 79 % prognostizieren eine Veränderung des eigenen Geschäftsmodells durch Digitalisierung.
  • 90 % räumen dem digitalen Wandel eine hohe bis höchste Priorität ein.

Gerade von Kundenseite werden digitale Lösungen für verschiedene Aspekte im Versicherungsprozess zunehmend eingefordert. Neue Technologien lassen auch die Ansprüche wachsen.

Neuland mit Potenzial

Die Entwicklung steht jedoch noch am Anfang. So findet beispielsweise die künstliche Intelligenz bei den Versicherern aktuell fast noch keine Anwendung. In den Ausbau der Kompetenzen auf diesen Feldern wird jedoch heute schon investiert. Immerhin geben 18 % der Befragten an, auf dem Gebiet der Analyse von Daten und darauf basierenden Prognosemethoden bereits führend zu sein.

Zwei grundlegende Strategien zeichnen sich heute schon ab: Während die einen vornehmlich auf eine Automatisierung von Massenprozessen setzen, richten die anderen ihren Fokus auf Kundeninteraktion und neue Lösungen für komplexe Prozesse. Eine vollständige Digitalisierung wird von keinem befragten Unternehmen angestrebt. Das Ziel liegt vielmehr in einer „bionischen Digitalisierung”: Der Mensch als Mitarbeiter wird nicht ersetzt, vielmehr werden seine Kompetenzen durch die Technik optimiert. Dadurch entstehen Kosteneinsparungen, die an die Kunden weitergeleitet werden.

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