Warum sich BiPRO als Standard auch in der Industrie-/Gewerbeversicherung durchsetzen könnte – drei Gründe:

Die Standardisierung in der Industrie- und Gewerbeversicherung ist auch beim Normierungsstandard BiPRO angekommen. So wird aktuell nach der Normierung von Bestandsprozessen als zweites Normierungsprojekt die Erfassung von Risikodaten in Angriff genommen. Für die Digitalisierung in der Industrie- und Gewerbeversicherung sind normierte und akzeptierte Schnittstellen wichtige Meilensteine. Wir glauben, dass BiPRO sich in den kommenden zwei bis drei Jahren als Standard durchsetzen könnte. Die Gründe:

1. Standards sind nötig, um das Mittelstandsgeschäft profitabel zu machen

Das Mittelstandsgeschäft ist geprägt von kleinen Prämien und hohen Transaktionszahlen. Kein Versicherer möchte seine hochbezahlten Underwriter dafür einsetzen. Allen Marktteilnehmern ist klar, dass ein möglichst hoher Grad an Dunkelverarbeitung notwendig ist, um in diesem Segment profitabel Geschäft zu produzieren.

2. BiPRO-Schnittstellen senken Prozesskosten für alle Marktteilnehmer

Die Etablierung der BiPRO-Standards ist eine win-win-win-Situation. Versicherer profitieren von der Automatisierung ihrer Abläufe. Softwarehersteller machen ihre Systeme attraktiver durch die Anbindung an mehr marktteilnehmende Systeme. Für Makler ergeben sich weniger manuelle Interaktionen mit Versicherern, um an Angebote zu kommen. Last but not least werden in vielen Unternehmen bereits bestehendes Knowhow und Investitionen (BiPRO-Infrastruktur) genutzt und weiter ausgebaut.

3. Erfahrungen mit BiPRO-Standards im Privatkundengeschäft erleichtern die Normierung für Industrie und Gewerbe

Bewährte Modelle aus dem Privatkundengeschäft beschleunigen die Entwicklung von Modellen für Industrie und Gewerbe. Hierzu ein sinngemäßes Zitat aus einer der letzten Normierungsrunden, an der ausschließlich Vertreter der Industriezunft zugegen waren: „Rein datentechnisch bestehen eigentlich nur geringe Unterschiede zwischen Privat-Haftpflicht und einer einfachen -Betriebshaftpflicht.

Fest steht: Auch mit fertigen und branchenweit akzeptierten Standards sind die Abstimmungen zwischen den Marktpartnern bei der Realisierung integrierter, digitaler Prozesse nicht trivial. Es steht jedoch erstmalig ein technischer und fachlicher Rahmen bereit, dessen Nutzung eine deutlich verbesserte Aussicht auf eine zeitnahe Realisierung verspricht. Das digitale Rad muss beim nächsten Mal nicht neu erfunden werden, sondern nur auf die Vertriebssituation angepasst werden. Wir sind daher der festen Überzeugung, dass sich die BiPRO-Standards auch in der Industrieversicherung durchsetzen und die Digitalisierung vorantreiben. Was meinen Sie?